1020 Wien Allgemein

Unterstütze die bunte Vielfalt am Donaukanal

Wir, von imGrätzl, finden Vielfalt und Kleinteiligkeit echt ziemlich fein, deshalb gibt es ja auch imGrätzl.at. Im Sommer genießen wir es deshalb besonders rund um die Hafenkneipe oder beim Central Garden abzuhängen, die sind ein bisserl unser Sommerwohnzimmer am Donaukanal und liegen gleich bei uns ums Eck.

Nun läuft eine neue Ausschreibung von 6 Flächen am Donaukanal, die Hafenkneipe und Central Garden sind betroffen und könnten dabei schlechte Karten haben, weil eines der Auswahl-Kriterien wohl ist, dass Konzepte, die viel Geld mitbringen, bei der Auswahl bevorzugt werden. Das wäre dann das AUS für die Kleinen an der Franzensbrücke.

Aber das muss ja nicht sein, wir glauben daran, dass man was bewegen kann, wenn man sich dafür einsetzt  … und wenn die Unterstützung aus vielen unterschiedlichen  Quellen sprudelt, viele BewohnerInnen mittun, ja, dann wird das sicher was.

Falls dir also ebenfalls die wilden, alternativen und mit jeder Menge Herzblut organisierten kleinen Stationen am Donaukanal taugen, dann kannst du jetzt Folgendes tun:

1. ein Mail an die Stadträtin Sima schreiben und z.B. betonen, wie wichtig die Hafenkneipe und das Central Garden für das Miteinander sind. Emailadresse: post@ggu.wien.gv.at oder per Facebook: www.facebook.com/ullisima

2. Unterschriften sammeln gehen. Die Liste dazu gibt es hier

3. Und: Tragt euch bis zum 9.01. in dieses online Formular ein, wir schicken die gesammelte Liste ebenfalls an die Stadträtin Sima und andere politische Beteiligte.

4. Außerdem: Bitte erzählt es weiter, schickt die Links rum, teilt es in den digitalen Netzwerken. Wir haben jetzt bezahlte Facebook Werbung geschaltet, damit es noch mehr Leute erreicht, das kannst du natürlich auch tun :)

Hier gibt es mehr Infos:
Facebook Gruppe: https://www.facebook.com/groups/399651507134705/
Auf dem Hafenkneipen Blog finden ihr auch aktuelle Informationen und diverse Presseartikel: https://hafenkneipe.wordpress.com

Das untenstehende Bittschreiben hat die Betreiberin der Hafenkneipe an die Stadträtin Sima geschickt, bitte hinterlasst eure Unterstützungs-Kommentare direkt unter dem Bittschreiben auf dem Hafenkneipe Blog: https://hafenkneipe.wordpress.com/2017/12/07/bittschreiben-fuer-die-hafenkneipe/

6. Dezember 2017

Bittschreiben zur Unterstützung zur Erlangung der Verlängerung des Pachtvertrages der Hafenkneipe am Donaukanal (Untere Donaustraße 47, 1020 Wien – Höhe Franzensbrücke)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Hafenkneipe ist ein (Sommer-)Saisonbetrieb und ist nur aus dem Bedürfnis eines gemeinsamen Arbeitskollektives, der Liebe zum Donaukanal, der Freude am Reisen und dem erzählen und präsentieren von Erlebten an selbigen Ort, entstanden …ohne Konsumzwang, mit genügend Freiraum für alle KanalbesucherInnen und deren diversen Freizeitbeschäftigungen.
Nach fast drei Jahren der Vorbereitung, von der Wahl des Platzes bis hin zur Eröffnung, dem Durchlaufen der ganzen Bürokratie, konnten wir mit Anfang April 2010 endlich unseren eigenen Arbeitsplatz eröffnen.

Belächelt von Magistratsämtern, AnrainerInnen, Mitbewerbern, Freunden und Bekannten gingen wir mit Engagement und viel Herzblut daran unsere „Hütte“ den Leuten rund um die Franzensbrücke schmackhaft zu machen. Wir wollten bewusst keinen Stadtstrand, wie andere Marktbegleiter am Donaukanal, sondern uns schwebte ein kleines aber feines „Balkonien“ vor.

Vieles haben wir versucht und wieder bleiben lassen …
So fügte sich Stück für Stück über die Jahre das zusammen, was wir heute sind. Ob es um die Begrünung dieser großen gepflasterten Fläche ging, bei der unsere Stammgäste und NachbarInnen ihre Wohnungspflanzen zum „übersommern“ brachten, wir uns aber dann doch dem Vandalismus geschlagen geben mussten … so versuchten wir es mit „hängenden Gärten“, die besonderen Anklang bei TouristInnen fanden.

Zusammen mit unseren NachbarInnen vom „Central Garden“ bemühten wir uns in den ersten Jahren die Drogenproblematik rund um die naheliegende öffentlichen Toilette in den Griff zu bekommen und auch die städtischen Stellen für diese Problematik zu sensibilisieren … wir haben – auch heute noch – eine ehrenamtliche Jugendbetreuerin, die uns in der aufsuchenden Jugendarbeit unterstützt.

Großräumige Beschallung war nie unser Ding, so kam es die ganzen Jahre über auch nie zu einer Beschwerde, geschweige denn zu einer Anzeige wegen Lärmbelästigung.

Wir entwickelten uns über die Jahre immer weiter und wurden zwar nicht größer, sondern effizienter, weil für größere Investitionen aufgrund der nur 3-jährigen Pachtverträge allein schon aus buchhalterischen Gründen kein Spielraum war. Gegenüber allen anderen MitbewerberInnen mussten wir von Anfang an eine umsatzabhängige Pacht für unseren saisonalen Platz zahlen … über die Jahre vervielfachte sich diese auf ein Niveau, welches bereits heute weit über dem vom Rechnungshof kritisierten niedrigen Pachtentgelt der Liegenschaften unserer Marktbegleiter liegt.

Nach wie vor, werden die BetreiberInnen der Hafenkneipe am Donaukanal nicht beachtet, nicht einmal einen Mistkübel hat man uns in den letzten Jahren dort montiert. Geschweige denn ein Licht. Jede Scherbe, jeder Tschickstummel und Hundeauswurf wird von uns persönlich beseitigt, auch den großen „Unter-freiem-Himmel-Partys“ unserer Nichtgäste in unmittelbarer Nähe schenken wir Müllsäcke, denn oftmals denken sie nicht daran.

Im Winter müssen wir unseren Stand komplett entfernen, da es der Schneeabladeplatz der MA 48 ist … auch das muss organisiert werden. Wir sind nicht im Masterplan Zielgebiet Donaukanal erwähnt. Der Schneeabladeplatz ist eine ERMÖGLICHUNGSZONE. Dieser entsprechen wir.
Die Hafenkneipe und der große Freiraum bis zur Franzensbrücke dient allen (NachbarInnen, TouristInnen, Rad und SkateboardfahrerInnen) als Naherholungsgebiet, ganz ohne Konsumzwang. Menschen verweilen an der Kai Mauer und genießen die konsumfreie Zone.
Die BetreiberInnen der Hafenkneipe unterstützen die Erhaltung des öffentlichen Raumes zugunsten des Stadtbildes. Wir stehen nicht für Privatisierung und unternehmerischer Gewinninteressen.

Der Donaukanal braucht genügend konsumfreie Zonen, sonst funktioniert der Kanal als Erholungsgebiet nicht mehr.
Die Hafenkneipe verbindet Menschen und Kulturengagement. Unsere Einkäufe werden ausschließlich „über die Straße“ bei kleinen GetränkehändlerInnen aus dem 2ten Bezirk erledigt.
Unsere Limonade ist selbstgemacht und wir haben nur Pfandgläser.

Wir haben Kontakt zur Bezirksvorstehung der Leopoldstadt aufgenommen, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Ein Treffen mit den BetreiberInnen des Magdas Hotel Caritas hat stattgefunden, da diese auch interessiert sind am Donaukanal (Höhe Franzensbrücke) ein Projekt umzusetzen … gemeinsames Tun unterstützen und begrüßen wir sehr.
Das alles trägt dazu bei, dass die Stadt Wien zu den lebenswertesten Städten auf der Welt zählt.

Wir haben uns so bemüht, auch wenn man Glanz und Gloria aus dem Kanal machen möchte, diese Ecke hat auch die Infrastruktur nicht dazu. Bitte unterstützen Sie uns diese wunderbare Atmosphäre am Donaukanal zu erhalten. Es ist ein Kleinod, bitte nehmen sie es uns nicht weg und lassen Sie es nicht kaputt machen!

Wir bitten Sie daher höflichst und innigst uns dabei zu unterstützen, den Pachtvertrag der Hafenkneipe zur verlängern.

Mit besten Dank im Voraus für Ihre Unterstützung …

Beste Grüße, Karin Guttmann | Hafenkneipe

12 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Doris Lang sagt:

    Der Donaukanal ist dem Wiener und der Wienerin was dem Fisch das Wasser.

    Schaut eh schon alles einheitlich glatt aus, so lasst doch bitte den Donaukanal in Ruhe das sein was er ist: ein Kanal.

    Am Kanal entlang gabs schon immer eine Vielfalt an Kultur und Kulturen. Das darf so bleiben, weil’s natürlich gewachsen ist.

    Wir, die BewohnerInnen dieser Stadt, meiner Heimatstadt, brauchen auch Raum um zu sein und zu leben, was uns wichtig ist: ungezwungenes Miteinander in ungezwungener Umgebung.

    Eine ‚Kanal-Säuberung‘ wäre ein ethischer und moralischer Verstoß gegen die Freiheit der Kunst und eine Diskriminierung derer, die sich’s nicht leisten können oder wollen, in teurer Upper Class Glattheit am Kanal Zeit zu verbringen.

    Also bitte: lasst den Donaukanal in Ruhe Kanal sein.

    Die WählerInnen werdens danken, weil ‚Mei Wien is net deppat.‘

  2. ursula stahrmüller sagt:

    dort kann ich mich mit meinen freunden, meinen kindern und mit meinen eltern treffen. da ist platz für meine radnarrischen lieben, für die kaffeeaffinen kollegen, und die fischliebhaberInnen. Ich kann dort einfach nur einen spritzer trinken und in einem buch lesen. ich kann dort in den himmel schauen und ab und an ein boot vorbeiziehen sehen. ich kann mich schick machen und dort aufschlagen, ich kann aber auch in der jogginghose ankommen. dort fühle ich mich willkommen und ein bissl daheim. die menschen sind gut gelaunt und entspannt. ein liegestuhl, ein klappstuhl oder auf einem fleckerlteppich am wasser, was braucht frau mehr. ich möchte gerne die nächsten jahe auch einfach dahingehen können. bitte nehmt mir und den lieben die ich dort kenne nicht diesen wunderbaren ort.

  3. Abgesehen von der Erhaltung des individuellen Charmes der vielfältigen Kleinen gilt es, eine Monopolisierung der Gastronomie durch Mogule mit guten Verbindungen zur Politik zu verhindern (siehe Hermannbar, deren Betreiber den ›Park‹ auf Kosten der Stadt zubetonieren durften und sich um die Lärmbelästigung der Nachbarn nicht zu kümmern brauchen, da sie sich auf eine schützende Hand verlassen können.
    Die Großunternehmer schaffen ein glattgeschliffenes Einheitsangebot mit Gastrokonzepten von der Stange. Zudem machen sie nicht nur ohnedies schon ausreichend Gewinn, sie haben auch mehr Möglichkeiten, Steuern zu ›sparen‹.

  4. Gerald Pfisterer sagt:

    Tja, was ist da zu sagen.
    Betrüblich ist es, dass der beste Ort Wiens etwas -ohne Zwang – konsumieren zu können seine Pachtverlängerung nicht einfach und selbstverständlich für seine soziokulturellen Leistungen in der Vergangenheit erhält und sich einem „Wettbewerb“ zu stellen hat.
    Der um sich greifenden „Scheinobjektivität“ kann betrüblicher weise wohl nur mit Netzaufmerksamkeit und lauter Subjektivität begegnet werden.
    Also: Langes, langes Leben für die Hafenkneipe und den Central Garden mit lokalem Bier (Schremser, Murauer), bestem oberösterreichischem Steckerlfisch, Gemütlichkeitsfaktor Triple A etc und ihren mir so vertrauten und liebgewordenen Pächtern.

  5. tom sagt:

    die hafenkneipe gehört in ihrer einzigartigkeit und gelassenheit ohne zweifel zum gesamtbild des donaukanals und zu seiner heutigen popularität unter der wiener bevölkerung dazu…das einzige das in diesem zusammenhang abgewählt werden müsste, sind solche verantwortungslosen menschen, die obwohl selbst nie vor ort, anderen menschen eine art von leitbild aufdrücken wollen und dabei grundlegend übersehen, was die menschen eigentlich wirklich wollen…der donaukanal lebt von seiner vielfalt und vor allem auch von kleineren liebevollen orten wie der hafenkneipe, wo das persönliche noch besonders geschätzt wird…den weg den frau stadträtin sima wählt, werden wir (ich und alle die die jetzige vielfalt schätzen) nicht mitgehen…zum glück gibts es auch wahlen in denen solcher art von politik abgewählt werden kann

  6. franz denk sagt:

    ..ich habe den aufruf von „central garden“ zur beteiligung an der petition in die mailignliste der ig-architektur gestellt (dort lesen über 1000 leute mit ), weil ich das projekt von florian schmeiser vorbehaltlos unterstütze. er (und andere) haben am donaukanal niederschwellige bottom-up-projekte nun schon seit jahren implantiert, die diese stadtzone vorbildhaft beleben. kultur statt cash (auch wenn sich das nicht widersprechen muss), ideen statt konsum,…
    die neuauschreibungen am donaukanal sind kein rein wirtschaftliches, sondern ein eminent städtebauliches thema.

  7. astrid sagt:

    ich will nicht ohne hafenkneipe sein, denn es gibt in ganz wien keinen platz, der mehr entspannt als dieser. eigentlich müsste die krankenkasse diesen platz aufgrund seiner stimmungsaufhellenden wirkung sponsern. bitte nicht verschwinden! ich brauch dich!

  8. Grzanic Alexandra sagt:

    All die kleinen Betreiber stehen für das Besondere in sich, Individualität, bunte Vielfalt, urbane Kultur und Gemütlichkeit. Wichtige, kleine Spots zum entspannen für alle Generationen, Ethnien und Gesellschaftsschichten….eine Insel in der Großstadt.

  9. Gerhard Ölz sagt:

    Die Hafenkneipe ist inzwischen ein Original und Wiener Kleinod geworden. Wenn sie hier, wie auf den Christkindlmärkten nur mehr Günstlinge zulassen, machen sie sich keine Freunde in Wien, Frau Sima. Und gerade jetzt brauchen wir alle jeden Freund.

  10. Stefan Stürzer sagt:

    Liebe Frau Sima!
    Genau solche Initaitven machen die Stadt Wien so lebenswert wie sie ist. Solche Orte abzuschaffen und durch eine Meile mit Konsumpflicht zu ersetzen bewirkt genau das Gegenteil. Der Donaukanal funktioniert deshalb, da sich alles um Differenzierung dreht. Man kann nobel ins Motto am Fluss gehen, in einen der vielen Clubs oder eben niederschwellig in die Hafenkneipe oder in den Central Garden. Es ist ein MUSS dies zu erhalten.
    mit freundlichen Grüßen
    Stefan Stürzer

  11. Sehr geehrte Frau Sima,

    Nach einer aufregenden Auslandsproduktion wieder heimgekehrt, muß ich mit
    großer Sorge feststellen, dass einer meiner liebsten Wiener Bereiche in Gefahr ist.

    Das Donaukanalufer zwischen Hafenkneipe und TelAviv soll abgewickelt werden.
    Das kann doch nicht sein!

    Gerade erst den grausamen Regierungswechsel, erste Sympatien wieder für die SPÖ und dann das!!

    Ich hoffe wirklich auf ein Umdenken: Freunde von London bis Berlin lieben diesen Ort und
    beneiden WIEN dafür.

    Eben weil es sich natürlich entwickelt hat und nicht so geleckt daher kommt!!!

    Einer der wenigen Kontaktplätze zwischen den verschiedensten Bevölkerungsschichten!!!

    BITTE ERHALTEN und NICHT ZERSTÖREN!!!

    In der Hoffnung auf Bestand eines unwiederbringlichen Wiener JUWELS
    (auch wenn es nicht Ihre persönliche Ästhetik wiederspiegelt)

    Mit freundlichen Grüßen
    Erich Uiberlacker, Bühnenbildner

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