Seit Mitte November ist es fix: Das Salzkammergut wird 2024 Europäische Kulturhauptstadt. Und wir sind mit dabei!
Weil vermutlich die Wenigsten wissen, was dieser Titel eigentlich bedeutet, was nun im Salzkammergut passieren wird und wie wir damit nun zusammenhängen, beantworten wir in diesem Blogbeitrag ein paar Fragen dazu.
Was ist eine Europäische Kulturhauptstadt und warum kann das Salzkammergut als Region diesen Titel bekommen?
„Seit 1985 wird Städten aus verschiedenen Ländern der Titel für ein Jahr verliehen. Das Ziel ist, die Vielfalt von Lebensrealitäten in Europa sichtbar zu machen, gegenseitiges Verständnis zu fördern und nachhaltige Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung zu setzen. Neben Städten können sich auch mehrere Orte gemeinsam als Kulturhauptstadt-Region bewerben. Eine Stadt (> 10.000 EinwohnerInnen) muss jedoch den ‘Lead’ übernehmen. Im Falle von Salzkammergut 2024 ist das Bad Ischl.“
Siehe Homepage Salzkammergut 2024
Was bringt der Titel Kulturhauptstadt und was wird in den nächsten Jahren passieren?
Diesen Titel kann man als Motor für die gesamte regionale Entwicklung sehen. Es geht nicht darum, Bad Ischl als Kaiserstadt zu vermarkten und TouristInnen anzuziehen, sondern es wird der Impuls für eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Salzkammergutes gesetzt.
Das Programm läuft unter den vier Säulen Power of Tradition, Strength of Counterculture, Impact of (Hyper)Tourism und Flow to Retreat (siehe Bid Book Seite 17-20). Aktuelle Themen, wie etwas Hypertourismus oder das Sterben der Wirtshäuser, werden ebenso aufgegriffen wie Mobilität und Gegenkultur. Themen, die auf europäischer Ebene von Bedeutung sind und wo das Salzkammergut eine Art Labor sein kann, um diese Herausforderungen gerade in ländlichen Gebieten anzugehen.
Für mehr Infos und Details zum Konzept:
Hier geht’s zum Download des Bid Books (leider derzeit nur auf Englisch – wird noch übersetzt werden)
Hier geht’s zur Sendung vom Freien Radio Salzkammergut, wo Eva Maria Mair vom Projektteam in einer guten halben Stunde die wesentlichen Aspekte erklärt und mit viele Vorurteile bzw. zurzeit diskutierte Risiken anspricht
Wenn wir schon bei den Inhalten sind – was hat nun imGrätzl damit zu tun?
ImGrätzl ist Teil des Capacity Buildings, der Infrastruktur, die rund um das kulturelle Programm aufgebaut wird.
imGrätzl.at wird ausgerollt, heißt technisch werden wir die Plattform so überarbeiten, dass Regionen und Städte angedockt werden können. Weil der Begriff „imGrätzl“ außerhalb von Wien nicht so geläufig ist, werden wir einen neuen Namen für das große Ganze finden, im Moment arbeiten wir mit dem Begriff „welocally“. imGrätzl bleibt aber als Name für den Bereich in Wien bestehen. Und: das Salzkammergut wird dann die erste Region, die neben Wien von unseren Services profitieren kann.
Mehr Infos zu unserem Beitrag gibt es im Bid Book auf den Seiten 10-12
Warum braucht es ein imGrätzl für den ländlichen Raum?
Wir glauben, dass das eine tolle Chance für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes ist: Die Vernetzung und Sichtbarmachung von Selbstständigen, EPUs und Kunst-/Kulturschaffenden über die Gemeindegrenzen hinaus, die Stärkung von lokalen Wirtschaftskreisläufen und natürlich die Aktivierung und das Teilen von vorhandenen Ressourcen mithilfe des Tool- und Raumteilers helfen dabei, den ländlichen Raum als Lebens-, Wohn- und Arbeitsort wieder attraktiver zu machen.
Gerade im ländlichen Raum, wo man mit Problemen wie der Landflucht oder dem Brain Drain (Abwanderung von AkademikerInnen/Fachkräften) zu kämpfen hat, gilt es, das Besondere ums Eck sichtbar zu machen und gemeinsam weiterzukommen!
Und wann geht’s los?
Das Ganze braucht nun natürlich ein wenig Anlaufzeit, denn es müssen erst einmal die Strukturen von Salzkammergut 2024 tatsächlich aufgebaut werden. Im Laufe des nächsten halben Jahres sollte es für uns losgehen.
Wer steckt eigentlich hinter der Bewerbung?
Hinter dem grandiosen Projektteam stecken vor allem Kunst- und KulturarbeiterInnen aus der Region, die sich diesen Titel zum damals, zugegebenermaßen, hochgesteckten Ziel gemacht haben. Mit viel Engagement und Herzblut konnten die politischen EntscheidungsträgerInnen überzeugt und ein tolles Konzept auf die Beine gestellt werden. Nun geht es an die Umsetzung, an der viele Vereine und Menschen aus der Region mit Projektideen beteiligt sind (siehe Bid Book Seite 21-57).