1020 Wien Vorgestellt

Simon und Jakober im 2. Bezirk – eine Reise zu den guten Dingen

Wenn man an der U-Bahn Station Taborstraße aussteigt und dann die Taborstraße stadteinwärts schlendert, kommt man an dem kleinen Geschäft ‚Simon & Jakober‘ vorbei. Auf dem Geschäftsschild steht unter dem Namen der Zusatz ‚Waren feiner Art‘ und wirklich jedes Mal, wenn ich vorbeigehe, frage ich mich, was sich dahinter wohl verbirgt. Diese Woche habe ich mich dann über die Schwelle getraut und die beiden getroffen.

Aber nein, so ganz stimmt das nicht, ich habe Simon und seine Mutter getroffen, Jakober gibt es nämlich gar nicht. Aber in meiner Fantasie bleibt der Jakober und befindet sich auf einer immerwährenden Handlungsreise quer durch Österreich auf der Suche nach außergewöhnlichen Köstlichkeiten, ich finde, das passt einfach zum Geschäft!

Um euch ein Bild zu vermitteln, um welche feinen Waren es sich handelt, also da hätten wir zum Beispiel: Hand- und Geschirrtücher aus feinstem Leinen aus dem Mühlviertel (ganz seltene Qualität), Staubwedel vom Kamptaler Straußen, Rosensirup aus Niederösterreich, Dolcevita Caffé (von einem jungen Österreicher in Nicaragua unter Bio- & Fair-Trade-Bedingungen angebaut und im Burgenland geröstet), Senfkaviar, Kamptaler Pesti, Tiroler Schokolade mit Milch vom Grauvieh (das Vieh weidet den ganzen Sommer über auf den Tiroler Almen) es ist ein Geschäft zum Auf-Entdeckungsreise-Gehen.

Angefangen hat aber alles mit den eigenen erzeugten Produkten vom Moosauer Hof, der gehört nämlich den Eltern von Simon und sie stellen dort in bester Qualität u.a. Ringelblumensalbe, Honig und Marmeladen her.

Die Herstellung der Ringelblumensalbe zeigt, was die Familie unter einem guten Produkt versteht: die Blüten der Ringelblume werden zuerst in hochwertigem Olivenöl angesetzt. Nach ca. 6 Wochen wird abgeseiht und das Öl mit dem eigenen Bienenwachs vom Moosauer-Hof vermischt. Ein Traum, ich habe sie Zuhause und behandle meine leidende Winterhaut ab jetzt nur noch damit.

Wenn Simon und seine Mutter übrigens anfangen die Geschichten hinter all den Produkten im Geschäft zu erzählen, bekommen beide sehr strahlende Augen, weil zu allem gibt es eine Verbindung, einen tieferen Bezug.

Sie bieten nicht irgendwas an. Wenn ihr im Geschäft seid, lasst euch unbedingt beraten und fragt nach, beide haben mir nämlich verraten, dass sie es lieben die Geschichten hinter den Produkten weiterzugeben und sich am meisten darüber freuen, wenn sie einen Kunden wirklich, wirklich gut beraten können.

In dem Sinne, falls ihr das Geschäft noch nicht kennt, traut euch über die Schwelle (wartet nicht so lange, wie ich es getan habe) und stöbert euch durch die vielen tollen Sachen, gönnt euch selber etwas, oder macht anderen eine Freude!

Koordinaten:
Simon und Jakober
Taborstraße 34
1020 Wien

Web: http://www.simon-jakober.at/de
Auf imGrätzl.at

Ich habe Simon und seine Mutter natürlich auch gefragt, ob sie uns Tipps und Tricks geben können, die man beachten sollte, wenn man sich mit einem Geschäft selbstständig machen möchte. Und ja, sie geben gerne ihre Erfahrung weiter.

Tipp Nummer 1:

Also der erste Standort von Simon und Jakober war ums Eck vom Stephansdom. Die Betonung liegt auf ‚ums Eck‘, weil wenn sie daraus eines gelernt haben, ein Eck ist bereits eins zu viel! Also falls ihr plant ein Geschäft zu eröffnen, dann immer dort, wo es sowieso die Leute hinzieht. Wenn an normalen Tagen nur 30 Menschen durch die Gasse stromern, dann macht es keinen Sinn, dann hilft auch keine preiswerte Miete, weil halt trotzdem keiner ins Geschäft kommt. In der Taborstraße dagegen sind sie happy.

Tipp Nummer 2:

Schließt euch mit anderen zusammen! Macht das Geschäft nicht alleine auf, das wird dann schnell sehr, sehr anstrengend. Simon hat seine Familie im Hintergrund, die jederzeit einspringt, aber das haben ja die wenigsten. Er meinte, wenn er das nicht gehabt hätte, wüßte er nicht, ob es das Geschäft jetzt noch geben würde.

Tipp Nummer 3:

Öffnungszeiten konsequent einhalten, das scheint eine Kleinigkeit, aber ist wichtig, weil die Menschen kommen nicht mehr, wenn sie nicht sicher sind, dass auch offen ist.

Tipp Nummer 4:

Hat man auch schon mal gehört, aber es kann ja nicht schaden, es noch einmal zu betonen: nicht aus der Not heraus ein Geschäft aufmachen, reich wird man nämlich ganz und gar nicht und gerade die ersten Jahre muss man ein gutes Polster haben, um auch die Anlaufphasen zu überstehen.

Tipp Nummer 5:

Sie machen immer wieder Aktionen, also z.B. Verkostungen, nehmen neue Produkte ins Sortiment auf, halten es spannend a là ‚was hat da der Simon & Jakober wieder Gutes entdeckt‘, das machen sie dann z.B. über den eigenen Newsletter bekannt.

Zum Thema Kooperationen:

Ich war sehr begeistert, wie offen sie sind für Kooperationen, sie haben zum Beispiel ein Schaufenster, das sie gerne auch Kooperationspartnern zu Verfügung stellen, Keramik oder Schmuck könnte gut reinpassen. Meldet euch einfach bei ihnen.

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