1020 Wien Vorgestellt

Linien voller Schwung im Grätzl entdeckt: Illuqueen

Auf der Suche nach Inspiration bin ich auf Stefanie Hilgarth aka Illuqueen gestoßen, habe mir ihre Webseite angeschaut und war sofort absolut hingerissen von ihren Illustrationen. Offensichtlich nicht nur ich, ihre Bilder sind nämlich zur Zeit im Wien Museum zu bewundern und zwar im Rahmen der Ausstellung ‚Auf den ersten Blick – Junge Illustration aus Wien‘. Das soll übrigens eine richtig gute Ausstellung sein.

Ich habe dann Stefanie in ihrer Werkstatt in der großen Mohrengasse 40 besucht, um sie 1. ganz egoistisch anzubetteln mal einen Workshop anzubieten (vielleicht), 2. mehr darüber zu erfahren, wie sie arbeitet und lebt, in welchen Bereich sie sich hin entwickeln will, wie sie im 2. Bezirk gelandet ist und vieles mehr.

Illustrationen interessieren mich, ich würde es gerne besser können. Dazu muss man wissen, dass ich selber vollkommen stümperhaft am iPad versuche Illustrationen für die imGrätzl Seite zu erstellen. Auch wenn ich keine Fortschritte mache, zumindest mein Blick hat sich geschärft.

Bei den Illustrationen von Stefanie beeindruckt mich, dass sie durch einen gezielt gesetzten Klecks Farbe, durch ein geometrisches Element, durch ihren Minimalismus und ihre Interpretationsgabe es immer wieder schafft stinknormalen Motiven einen ganz besonderen und frischen Dreh zu geben. Ihre Illustrationen erzählen Geschichten. Außergewöhnlich ist aber sicherlich auch, dass ihre Arbeiten mittlerweile das Papier verlassen haben und Räume, Böden und Wände erobern.

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Augen auf bei der Berufswahl, oder man lässt sich treiben und landet dann auch genau dort, wo es einem gefällt. Eigentlich hatte Stefanie nämlich zunächst recht wenig mit Zeichnen zu tun, sie hat vielmehr an der FH – Joanneum in Graz Industriedesign und dann an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Video studiert.

Noch währen des Studiums wurde sie quasi von einer Kommilitonin ins kalte Wasser geschubst. Diese vermittelte ihr die ersten Illustrationsaufträge für ein Frauenmagazin. Die Arbeiten von Stefanie haben beeindruckt, denn von da an wurden es mehr Aufträge, mehr Kunden, internationale Kunden, Ausstellungen, Auszeichnungen und in letzter Zeit kommen auch immer mehr experimentelle Aufträge dazu, wie z.B. die visuelle Ausgestaltung der Niederösterreichischen Landesausstellung, oder eben so Aufträge, wie die Außenwandgestaltung der Bäckerei Felzl (siehe Bilder oben). Genau diese Projekte haben es Stefanie besonders angetan: raumgreifend und in 3-D Geschichten zu erzählen.

Die geborene Grazerin wohnt schon ziemlich lange im 2. Bezirk und kennt das Viertel rund um die Afrikanerstraße noch in dem Zustand, als die Mieten dort erschwinglich und es so gar nicht ‚hipp‘ war dort zu wohnen. Ihre Werkstatt hatte sie bislang immer im 15. Bezirk, aber als Mutter eines Kleinkindes täglich hin und her zu pendeln, ist auf die Dauer ein echter Zeiträuber.

Ziemlich lange haben Stefanie und ihr Partner dann im 2. Bezirk nach geeigneten Räumlichkeiten gesucht und wurden überraschenderweise tatsächlich fündig. Die gute Nachricht, es gibt sie noch die erschwinglichen Räumlichkeiten, Bruchbuden zwar, aber erschwinglich. Stück für Stück verwandeln die beiden gerade im Eigenbau die Bruchbude in ein schönes Ladenlokal. Was Stefanie im 2. Bezirk so schätzt? Vor allem auch, dass sich in ihrem Haus viele Nachbarn kennen, das Grätzlfeeling eben.

Wegen des Workshops, also ich habe Stefanie folgende Zusage abgerungen;) Wenn sich 5 Menschen melden, die Interesse an so einem Illustrationsworkshop für Anfänger haben, dann ist sie dabei! Mailt mich an (mirjam@imgraetzl.at), dann organisiere ich das.

Und 1000 Dank Stefanie, dass du mir deine Zeit geschenkt hast und Einblick in deine Arbeit gewährt hast.

Koordinaten:
Webseite Illuqueen
Email: mail(at)stefaniehilgarth.net

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