Vielleicht kennt ihr die Situation: es wäre schön ein gemeinsames Fest im Stadtteil zu feiern, aber wie stellt man es an?
Weil wir gerade im Stuwerviertel in der Situation sind, wollen wir erzählen, welche Schritte wir im Organisationsteam gerade gemeinsam gehen. Wir wissen nicht, ob es mit dem Fest klappen wird, oder nicht. Alles ist drin.
Transparenz und Austausch rocken, deshalb wollen wir immer wieder unsere Erfahrungen veröffentlichen … wir hoffen, dass es jemand für sich nutzen/verwenden kann inkl. des Konzeptes der Pop-up Messe, gerne auch den Budgetplan, falls der durchgeht. Abschauen tut gut, gerade in der Stadtteilbelebung, die darauf angewiesen ist, dass es vor allem leicht und einfach geht.
Die Situation im Stuwerviertel:
Alle Feste fallen 2017 aus, weil niemand da ist, der/die ein Fest ohne Bezahlung und ehrenamtlich organisiert.
Aber vielleicht funktioniert es ja auch irgendwie anders, gemeinsam mit anderen BewohnerInnen?!
Warum überhaupt ein Fest?
Das Leben zusammen feiern, das ist die kurze Antwort. Die lange Antwort: Feste im Stadtteil sind gut fürs Miteinander. Über so ein gemeinsames Fest können sich die Menschen im Viertel als Gemeinschaft erleben, da kommen ganz real die Leut zusammen.
Verbindend wird es, wenn so ein Fest von BewohnerInnen für BewohnerInnen organisiert wird und viele dabei auch noch direkt in der Organisation involviert sind. Es geht da ja nicht nur ums Fest, sondern auch um den Weg dahin. Deshalb sind reine ‚ichsetzmichhin und lassmichberieseln Feste‘ auch nicht ganz sooooo verbindend, meine Meinung. Aber solche Plug and Play Lösungen sind natürlich auf jeden Fall besser, als gar kein Fest.
Die Hürden?
Hürde 1: Das Schwierige ist nie die Ideenfindung für so ein Fest, sondern immer die Frage, wie bekommt man das Geld dafür zusammengestellt, um die Kosten zu finanzieren. Sponsorings in jedweder Form aufzustellen, kostet viel Zeit und ohne Kontakte wird es ganz, ganz schwer. Wenn man kein Geld hat, dann geht es auch irgendwie, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass man dann als Organisator am Ende selber draufzahlt.
Hürde 2: Wenig Freiheit den öffentlichen Raum zu bespielen, ohne von Pontius zu Pilatus laufen zu müssen, um Genehmigungen einzuholen. Da geht einem nämlich schon beim Herausfinden, was zu tun ist, die Puste aus.
Hürde 3: Wer koordiniert das Ganze? Wer steht auf und sagt ‚Ich mach’s‘? Das ist quasi eine Grundvoraussetzung, weil es braucht jemand, eine Gruppe/Privatperson, die sagt, ich übernehme die Verantwortung, ich koordiniere das. Und: Wenn’s schief geht, halte ich meinen Kopf hin.
Gute Idee für mehr OrganisatorInnen: Es gab mal früher einen Ansatz im Stuwerviertel, der richtig gut war: Es wurden Grätzldeligierte gewählt von den BewohnerInnen in einem BürgerInnenforum. Die Grätzldeligierten hatten dann ein Budget zur Verfügung, mit dem sie Aktionen im Stadtteil planen und durchführen konnten. Aber wie gesagt, das war einmal, aber vielleicht wäre das auch ein Zukunftsmodell …wegen der Partizipation wärs gewesen.
Erste Schritte … und wie erfahren die Menschen überhaupt davon, dass helfende Hände gesucht werden:
Schwierig, ich habe ja noch Glück, dass imGrätzl im Stuwerviertel ganz gut verankert ist und ich somit die imGrätzl Kanäle fluten konnte für die Verteilung der Info. Ansonsten auch Facebook. Schöner wirds nur noch, wenn andere mit entsprechenden Verteilern im Viertel mit aufrufen. Das wäre dann ein Wunsch fürs nächste Mal.
Der aktuelle Stand?
Es gab zwei Treffen in unterschiedlicher Besetzung. Circa 10 – 15 Menschen im Stuwerviertel hätten Lust mitzutun. Es ist aber niemand aufgesprungen und hat gesagt, das übernehme ich. Niemand hat Zeit, um sich jetzt voll drauf zu stürzen. Wir standen also bei unserem letzten Treffen gemeinsam vor der Frage ‚Fest im Stuwerviertel 2017 sterben lassen, oder nicht‘.
Sterben lassen, ging noch nicht … deshalb weiter geht’s mit der Zwiebeltaktik!
Die Zwiebeltaktik geht so:
Es wird ein bestehendes Konzept hergenommen (Pop-up Messe). Weil das in unserer Situation einfacher ist, als ein Konzept ganz neu zu erarbeiten. Da kennen wir die Kosten, den Ort und jeden Handgriff. Das Konzept und das benötigte Budget ( um die 2200 €) haben wir nun eingereicht bei der Kulturförderung des Bezirks. Das Budget wird verwendet für Technik, KünstlerInnen, Bewerbung und die Versicherung. Wir hatten leider null Zeit das Konzept jetzt noch besonders schön in Form zu bringen, es muss halt so gehen.
Falls das was wird mit dem Budget, dann hätten wir im Organisationsteam eine neue Ausgangssituation ‚Hurra Budget ist da‘ und könnten gemeinsam die Arbeitpakete verteilen z.B. Kulturprogramm, Aktivierung Vereine, Selbständige & BewohnerInnen und Gewerbetreibende, Marktaktivierung/Food, Ausstattung, Pressearbeit, Finanzminister, last but not least Grafik und Bewerbung.
Das machen wir bei dem kommenden Treffen am 18. Mai um 19 Uhr im BigGarten. Wenn du aus dem Stuwerviertel bist und wild experimentieren magst, komm dazu.
Anbei zur freien Verwendung das Pop-Up Messe Konzept und das Budget, das wir jetzt eingereicht haben.
Konzept: PopupMesse_Stuwerviertel2017
Budget: Stadtteilkultur
Für den zweiten Bezirk gibt es hier eine sehr transparente Übersicht von „Die Grünen Leopoldstadt“, was gefördert wird vom Bezirk. Jetzt heißt es also Daumen drücken, dass das Stuwerviertelfest unterstützt wird.
Gerne gebe ich Eure Ankündigung in meine Vereinszeitung, die bei uns im Grätzel an Interessierte gratis abgegeben wird und in vielen Geschäften aufliegt. Wir sind zwar in Groß Jedlersdorf zu Hause, aber es ist ja nicht unmöglich, dass von hier wer zu Eurem Fest kommt, besuche ja auch oft andere Grätzelfeste.