Lemonaid und ChariTea sind Drinks, die inzwischen in vielen Kühlregalen und Bars in Österreich zu finden sind. Stefan und Nikolaus sind verantwortlich für den Vertrieb der kleinen bunten Flaschen. Bei den Drinks handelt es sich um mehr als nur um einfache durstlöschende Limonade und Eistee, denn wie bereits aus dem Namen hervorgeht, leistet der Verkauf jeder Flasche einen kleinen sozialen Mehrwert. Gegründet wurde das Unternehmen 2009 von den zwei Freunden Paul Bethke und Jakob Berndt im Hamburger Stadtteil St. Pauli.
Doch wie ist Stefan auf Lemonaid gestoßen? Während seines Wirtschaftsstudiums, das er zeitweise in Dänemark absolvierte, beschäftigte sich Stefan bereits mit gesellschaftlicher Vielfalt, nachhaltiger Wirtschaftsweise und sozialem Engagement von Unternehmen. Zurück in Österreich arbeitete er zunächst im klassisch wirtschaftlichen Bereich, doch erfüllte ihn dies nicht gänzlich. Nachdem er 1 ½ Jahre in China und Bangladesch lebte und arbeitete, stieß er letztlich über ein online Inserat auf Lemonaid, denn dort suchte man nach neuen Leuten für Österreich.
Stefans Wunsch war es etwas zu bewegen und weiterbringen zu können. Die Anfänge von Lemonaid in Österreich gehen auf den Vorgänger von Stefan und Nikolaus zurück, welcher mit einem Kofferraum voller Limonaden die ersten potentiellen Kunden besuchte. Stefan und Nikolaus übernahmen ein Geschäft mit bereits stark gewachsenem Kundenstamm und führen dies nun fort.
„Der tägliche Antrieb ist, dass du weißt dass dieses Produkt eine Mission verfolgt. Dass du weißt, wer die Maracujas, die Limetten, die Blutorangen pflückt. Wir haben den Draht zu den Menschen und besuchen unsere Kooperativen in Sri Lanka, Südafrika und Mexiko jährlich. Deshalb sind wir hier vor Ort motiviert. Jedem der bei Lemonaid oder ChariTea anfängt zu arbeiten, dem wird auch nahegelegt, dass man die ganze Kette kennenlernen sollte. Dass wir die Leute jedes Jahr besuchen, die die Produkte anbauen und mit ihnen gemeinsam die Ernte pflücken gehen. Mit ihnen leben. So dass wir wissen, was wirklich in dieser Flasche drinnen ist und auch gleichzeitig sehen, wie viel Arbeit hineingesteckt wird.“
Stefan erzählt über das Projekt in Suid Bokkeveld in Südafrika, wo der Rooibos Tee von 74 KleinbäuerInnen angebaut wird. Bei 40 Grad im Schatten wird der Tee täglich an die 12 Stunden geerntet.
„Wenn man das mal selber macht, schon nach einem oder zwei Tagen, weißt du warum diese Flaschen diesen Wert haben. Viele KundInnen in der heutigen Zeit vergessen, was die Dinge für einen wirklichen Wert haben. Unmengen an Tee können heute im Supermarkt gekauft werden, wobei leider der Bezug von KäuferInnen zu ProduzentInnen häufig auf der Strecke bleibt. Du weißt eigentlich nicht, was dahinter steckt und die billigen Preise werden von den meisten so hingenommen.“
Weiter erklärt Stefan vom sinnstiftenden Antrieb seiner Arbeit.
„Das Wichtigste daran ist, dass mit dem Kauf einer Flasche Gutes unterstützt wird. Im letzten Jahr haben wir 500.000€ Spenden zusammenbekommen. Von jeder Flasche gehen 5 Cent direkt in Projekte vor Ort.“
Obwohl Lemonaid in den Anfangsjahren Verluste machte, wurde das soziale Engagement nie aufgegeben.
„Das haben wir unseren KonsumentInnen versprochen. Das war von der ersten Flasche so und wird auch bis zur letzten Flasche so bleiben. In den Regionen liegt der Fokus einerseits auf Bildung, und so fördern wir den Ausbau von Schulen und Kindergärten. Außerdem versuchen wir die Kleinbauern bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. So installierten wir nach einer verheerenden Dürre in Südafrika Wassertanks zur Bewässerung und Solarpaneele.“
„Lemonaid ist ein komplett eigenständiges Unternehmen, vergleichbar mit einem Familienbetrieb“, zu dem sich Stefan überzeugt dazu zählt.
„Es geht bei dem Projekt Lemonaid nicht darum eine Firma zu schaffen und dann irgendwann zu verkaufen, sondern darum ein positives Beispiel für ein soziales Unternehmen auf einem globalen Markt zu sein. Was für uns MitarbeiterInnen einen wichtigen Grund darstellt, dabei zu sein. Wir haben ein natürliches Wachstum. Wir wollen ein Produkt mit einem fairen Preis bieten und damit als positives Beispiel vorangehen. Social Business sollte kein Marketinggag, sondern selbstverständlich sein.“
Seitdem Stefan bei Lemonaid dabei ist, kann er sehen, dass was weitergeht, etwas entsteht.
„Für die Tätigkeit bei Lemonaid investieren Nikolaus und ich nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Leidenschaft und Überzeugung. So wird aus Vollzeit, manchmal mehr als Vollzeit.“
Moch weider so buaaa!
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